Aus dem Abschnitt der Großen Straße, der sich in vorherigen Fotografien noch recht beschaulich präsentierte, war um 1910 eine regelrechte Geschäftsstraße geworden. Eine entscheidende Veränderung hatte die Inbetriebnahme der Straßenbahn im Jahre 1906 mit sich gebracht: Beide Linien führten über die Große Straße, die hinsichtlich der Erreichbarkeit für potentielle Kunden nun über ideale Voraussetzungen verfügte. Dafür, dass die Kundenschar nun auch in das richtige Haus fand, sollte die sich rasend verbreitende Werbung sorgen, in Gestalt überdimensionierter Firmenschilder, durch quer über die Schaufensterscheiben geklebte Sonderofferten oder durch die Auslagen, in den immer größer werdenden Kaufhausschaufenstern. Einer der seinerzeit Ton angebenden »Konsumtempel« war das - unter der Bezeichnung »Modebazar« betriebene - Kaufhaus Conitzer & Söhne (rechter Bildrand), gemäß der zeitgenössischen Kaufhausarchitektur war auch das 1. Obergeschoss als Schaufensterfront ausgebildet. Um die Auslagen in den großen Schaufenstern vor der Mittagssonne zu schützen, hatte man die Markisen heruntergelassen, im Straßenbild bis dahin völlig unbekannte Objekte. Angesichts dieser Modernität wirkten die noch vorhandenen alten Gebäude beinahe deplaziert. Ihr später erfolgter Abriss stand allerdings nicht im Zusammenhang mit einem Kaufhausneubau, sie mussten einem Straßendurchbruch weichen, von dem die Stadtplaner sich eine Entlastung der Großen Straße bis zum Neumarkt erhofften - dem sogenannten Thor'schen Durchbruch (später Jürgensort). Abgebrochen wurden die Häuser Nr. 65 (Haus J. Roth) und 64 (Haus rechts daneben). Zur Orientierung dient das Gebäude mit dem geschwungenen Giebelaufbau, Große Str. 62, das in nahezu unveränderter Gestalt sich bis heute erhalten hat (mit freundlicher Genehmigung des Museums Industriekultur).
Aus dem Abschnitt der Großen Straße, der sich in vorherigen Fotografien noch recht beschaulich präsentierte, war um 1910 eine regelrechte Geschäftsstraße geworden. Eine entscheidende Veränderung hatte die Inbetriebnahme der Straßenbahn im Jahre 1906 mit sich gebracht: Beide Linien führten über die Große Straße, die hinsichtlich der Erreichbarkeit für potentielle Kunden nun über ideale Voraussetzungen verfügte. Dafür, dass die Kundenschar nun auch in das richtige Haus fand, sollte die sich rasend verbreitende Werbung sorgen, in Gestalt überdimensionierter Firmenschilder, durch quer über die Schaufensterscheiben geklebte Sonderofferten oder durch die Auslagen, in den immer größer werdenden Kaufhausschaufenstern. Einer der seinerzeit Ton angebenden »Konsumtempel« war das - unter der Bezeichnung »Modebazar« betriebene - Kaufhaus Conitzer & Söhne (rechter Bildrand), gemäß der zeitgenössischen Kaufhausarchitektur war auch das 1. Obergeschoss als Schaufensterfront ausgebildet. Um die Auslagen in den großen Schaufenstern vor der Mittagssonne zu schützen, hatte man die Markisen heruntergelassen, im Straßenbild bis dahin völlig unbekannte Objekte. Angesichts dieser Modernität wirkten die noch vorhandenen alten Gebäude beinahe deplaziert. Ihr später erfolgter Abriss stand allerdings nicht im Zusammenhang mit einem Kaufhausneubau, sie mussten einem Straßendurchbruch weichen, von dem die Stadtplaner sich eine Entlastung der Großen Straße bis zum Neumarkt erhofften - dem sogenannten Thor'schen Durchbruch (später Jürgensort). Abgebrochen wurden die Häuser Nr. 65 (Haus J. Roth) und 64 (Haus rechts daneben). Zur Orientierung dient das Gebäude mit dem geschwungenen Giebelaufbau, Große Str. 62, das in nahezu unveränderter Gestalt sich bis heute erhalten hat (mit freundlicher Genehmigung des Museums Industriekultur).